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Am Mittwoch wurde die Grundschule Faulbach als offizielle „Naturpark-Schule“ zertifiziert (v.l.n.r.): Carina Steiler und Nadja Harth (zuständige Lehrerinnen) Andreas Schätzlein (Naturpark-Ranger), Astrid Scherger (Vertreterin des Elternbeirates), Harald Frankenberger (Schulrat des Staatlichen Schulamtes Miltenberg), Thomas Zöller (2. Vorsitzender des Naturpark Spessart e.V.), Axel Keppler (Schulleiter),Wolfgang Hörnig, (Bürgermeister Faulbach und Schulverbandsvorsitzender), vorne die Klassensprecher (Foto: Herbert)
Erste Naturpark-Schule im Landkreis Miltenberg zertifiziert
Nach monatelangen Vorbereitungen ist es geschafft: Axel Keppler, Rektor der Grund- und Mittelschule Faulbach hält stolz die Plakette in die Höhe, welche seine Schule als offizielle Naturpark-Schule des Verbandes Deutscher Naturparke auszeichnet.
„Mit der Zertifizierung als Naturpark-Schule haben wir nun den Grundstein gelegt, um den Schülerinnen und Schülern die Natur vor ihrer eigenen Haustür stärker als bisher näher zu bringen.“, erklärt Schulleiter Keppler.
Faulbach ist damit die zweite Naturpark-Schule im Naturpark Spessart und Teil eines bundesweiten Netzwerks von inzwischen mehr als 100 Naturpark-Schulen des Verbandes Deutscher Naturparke. Die Idee, Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen einer engen Kooperation von Naturparkverwaltungen, Schulen und weiteren Partnern zu fördern, wurde vor einigen Jahren in Österreich entwickelt. Die erste offizielle Naturpark-Schule in Deutschland wurde vor über 10 Jahren ebenfalls im Spessart ausgewiesen - die Naturpark-Spessart-Grundschule leistete damals Pionierarbeit.
Bürgermeister Thomas Zöller, 2. Vorsitzender des Naturparkvereins freut sich über die Kooperation mit der Schule Faulbach und über die Möglichkeit, das Netzwerk der Naturpark-Schulen auch im Spessart schrittweise auszubauen. Weitere Schulen haben bereits Interesse bekundet, nächstes Jahr sollen die Grund- und Mittelschule Frammersbach und die Grundschule Mömbris-Gunzenbach zertifiziert werden.
In Naturpark-Schulen werden Themen wie Natur und Landschaft, regionale Kultur und Handwerk, Land- und Forstwirtschaft regelmäßig im Unterricht, in Exkursionen oder an Projekttagen behandelt. Außerschulische Lernorte und die Einbindung externer Partner spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Schülerinnen und Schüler lernen auf diese Art ihre Region kennen und werden für sie begeistert.
Erste Exkursionen und Projekttage haben die Naturpark-Ranger bereits letztes Jahr an der Schule in Faulbach erfolgreich durchgeführt. Auch für das laufende Schuljahr war ein umfangreiches Programm vorgesehen, dass jedoch nicht wie geplant durchgeführt werden konnte:
Zuerst musste wegen Sturmtief „Sabine“ der Aktionstag „Waldnutzung“ für die dritte Klasse verschoben werden. Dieser wurde Anfang März nachgeholt und die Schülerinnen und Schüler lernten den Wirtschaftsraum Wald bei einer Exkursion mit Katja Sander und Christoph Hengst vom AELF Karlstadt kennen. Die Kinder erlebten, wie ein Baum gefällt wurde und lernten vieles über Holzernte und Holz als Rohstoff. Im Sommer wäre nun der Wald als Lebensraum für Tiere und Pflanzen Thema gewesen, doch machte das Coronavirus es leider unmöglich, die Exkursion durchzuführen. Auch weitere Aktionstage mussten abgesagt werden. Die Erstklässler sollten mit den Gebietsbetreuern für Grünland und einer Schäferin den Lebensraum Wiese erkunden und von einer Imkerin erfahren, wie Bienen arbeiten und wie Honig entsteht. Die zweite Klasse wollte sich unter Anleitung des Landschaftspflegeverbands Miltenberg den Themen Hecke und Streuobst widmen. Geplant war, dass die Kinder gemeinsam mit einem Ranger und der Kelterei Wießmann aus Faulbach eigenen Apfelsaft pressen. Gewässer und Geologie stand für die vierte Klasse auf dem Exkursionsprogramm. Ziel ist es, dass am Ende seiner Grundschullaufbahn jeder Grundschüler alle Themenmodule durchlaufen hat und dabei die Natur vor der eignen Haustüre besser kennen und schätzen lernt.
Alle Beteiligten bedauern den Ausfall der Veranstaltungen sehr, freuen sich jedoch, dass die Zertifizierung der Schule dennoch durchgeführt werden konnte. Naturpark-Ranger Andreas Schätzlein blickt nach vorne: „Im kommenden Schuljahr hoffen wir aber, dass alle Aktionstage mit unseren Kooperationspartnern wie geplant stattfinden können. Die Vorbereitungen laufen jedenfalls schon.“