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Harte Arbeit am Stein statt Mathe und Deutsch Kunstprojekt:
Schüler/innen bauen Torbogen mit Stützsäulen, Deckstein und Bodenplatte - Feierstunde am Freitag, 10. Juli 2009 (Bericht im Main-Echo von Ludwig Haaf)
Kunstprojekt: Schüler/innen bauen Torbogen mit Stützsäulen, Deckstein und Bodenplatte - Feierstunde am Freitag, 10. Juli 2009
(Bericht im Main-Echo von Ludwig Haaf)
Faulbach Rhythmisches Gehämmer begleitet seit drei Wochen den Alltag der Verbandsschule Faulbach. Die 31 Schüler der achten Klasse machen beim Kunstprojekt "Tor zum Leben" ungewöhnliche Erfahrungen in Sachen Berufsorientierung.
Auf dem großen Pausenhof ist ein kleines Zelt aufgestellt. Darin liegen drei stattliche Sandsteinquader, jeder für sich mehr als eine Tonne schwer, für einen Torbogen bestehend aus zwei Stützsäulen und einem Deckstein. Auch eine Bodenplatte mit den symbolischen Fußabdrücken der Jugendlichen wird gestaltet.
Die Schüler lernen selbstständiger als vorher. Hans Jürgen Dicker, Klassenlehrer
In zwei- bis dreistündigen Schichten arbeiten jeweils sechs Jugendliche an dem Stein - während der Rest der Klasse im Unterricht sitzt. Der Unterricht der Achtklässler ist seit Ende der Pfingstferien enorm flexibel geworden. "Die Lerninhalte werden in unterschiedlichem Tempo erarbeitet, die Schüler lernen selbstständiger als vorher", sagt Klassenlehrer Hans Jürgen Dicker. Mit nicht erwarteter Begeisterung und großer Motivation bearbeiten die Jugendlichen mit Hammer und Meißel den Sandstein, um die Formen einer männlichen Figur herauszuarbeiten.
Die Darstellung zweier Träger eines Gewölbes ist der griechischen Mythologie (Atlas als Träger des Himmelsgewölbes) entnommen. Die Schüler selbst haben die Modelle für die Figuren aus Ton hergestellt, den die Firma Scheurich (Kleinheubach) beisteuerte. Angeleitet und begleitet werden die Nachwuchskünstler von Alexander Schwarz (Dorfprozelten) und weiteren Personen aus dem Kunstnetz des Landkreises.
Die Begeisterungsfähigkeit und die Motivation hat mich positiv überrascht. Alexander Schwarz, Künstler
"Die Begeisterungsfähigkeit und die Motivation aller 31 hat mich positiv überrascht", sagt Alexander Schwarz. Jeder einzelne wirke am Kunstwerk mit. Im Laufe der zwei Wochen habe sich sogar ein echtes Expertenteam aus der achten Klasse herausgebildet, das für den Feinschliff zuständig sei, so der Künstler. "Einige der Schüler haben großes handwerkliches Talent."
Auch Schulleiter Jens Marco Scherf ist begeistert vom Projekt und den Jugendlichen: "Bei der praktischen Arbeit sehen unsere Schüler unmittelbar den Erfolg ihres Einsatzes, was sehr motivierend ist - auch für den Schulalltag in Mathe und Deutsch." Zudem sei die Zusammenarbeit mit anderen im Team beste Voraussetzung für den Erfolg in der Schule und später im Beruf.
Der Dank der Verbandsschule gebührt den zahlreichen Unterstützern des Projekts: Die Firma Wassum (Miltenberg) lieferte die Steinquader an, die Bearbeitungsunterlage aus Holz kam von der Firma Fertig-Holzbau (Faulbach), der Ton für die von den Jugendlichen erstellten Modellen von der Firma Scheurich (Kleinheubach).
Die Kosten für das Projekt tragen das Staatliche Schulamt im Rahmen der vertieften Berufsorientierung, das Kunstnetz im Landkreis und weitere Spender. Am Freitag, 10. Juli, wird der Torbogen im Pausenhof in einer von den Schülern mitgestalteten Feierstunde offiziell eingeweiht werden. Ludwig Haaf